Stolpersteine in Trier: Erinnern, Erhalten und Gegen Rassismus Einstehen

In den Gehwegen Triers liegen kleine Gedenksteine, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern – die Stolpersteine. Sie erzählen die Geschichten der Menschen, die einst hier lebten und verfolgt wurden. Doch was passiert, wenn diese Erinnerungen verblassen? Das Projekt „Jugend bewegt Trier-West“ hat sich aufgemacht einige Stolpersteine zu reinigen und damit ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Erfahre, wie junge Menschen sich aktiv für Gedenken, Toleranz und eine bessere Zukunft engagieren und mit der Thematik umgehen.

Zeichnung eines Stolpersteins

Was ich durch die Stolpersteine gelernt habe und warum sie wichtig sind

„Ich kannte Stolpersteine nicht, bis wir uns im Projekt darüber unterhalten haben. Nachdem ich mich intensiver mit dem Thema beschäftigt habe, möchte ich mich hier dazu äußern, was ich gelernt habe und wie ich darüber denke.

Ich habe gelernt, dass Stolpersteine an die Opfer der Zeit des Nationalsozialismus erinnern sollen. Es sind kleine Gedenktafeln. Auf ihnen steht der Name des Opfers, wann das Opfer geboren wurde, wann es zu Tode kam und wodurch es zu Tode kam.

Als Beispiel würde ich den Stolperstein hier bei uns im Trierweilerweg 51 nehmen auf ihm steht: “Hier wohnte Karl Wilhelm Theodor Schmitz, Ja. 1878, Deportiert Lublin. Ermordet 18.2.1941”

Ich denke darüber: Dass das Projekt mit den Stolpersteinen eine schöne Idee ist und es gut ist, dass an diese Zeit erinnert, wird beziehungsweise, dass an die Opfer der Verfolgung und Tötung dieser Menschen erinnert wird.

Ich hoffe, dass so etwas wie zur Zeit des Nationalsozialismus nie wieder passiert.“

Bedeutung der Stolpersteine für die Jugend und unsere Gesellschaft

Stolpersteine sind in Trier nicht nur ein wichtiges Zeichen des Gedenkens, sondern auch für die Jugend von großer Bedeutung. Sie stellen eine direkte Verbindung zur Geschichte her und ermöglichen es jungen Menschen, sich mit den Schicksalen der Ermordeten auseinanderzusetzen.

Durch die Stolpersteine, die an den Orten installiert sind, wo die Menschen lebten, wird Geschichte greifbarer und relevanter. Sie schärfen zudem das Bewusstsein für gesellschaftliche Themen wie Rassismus und Intoleranz. Indem sich Jugendliche mit diesen Themen beschäftigen, werden sie ermutigt, aktiv für Toleranz und Menschenrechte einzutreten – und so eine bessere Zukunft zu gestalten.

Stolpersteine in Trier: Ein Zeichen des Gedenkens und der Geschichte

In Trier gibt es Stolpersteine, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Diese kleinen Gedenksteine wurden von Gunter Demnig ins Leben gerufen und in den Gehwegen eingelassen. Sie tragen die Namen, Geburtsdaten und Schicksale der Menschen, die getötet wurden.

Die ersten Stolpersteine in Trier wurden 2010 verlegt, und seitdem sind viele hinzugekommen. Sie sind in der ganzen Stadt verteilt und laden dazu ein, innezuhalten und sich mit der Geschichte der Stadt auseinanderzusetzen.

#KeinVerblassen

Um zu verhindern, dass Stolpersteine in Vergessenheit geraten, hat sich das Projekt „Jugend bewegt Trier-West“ daran gemacht, einige der Steine in Trier zu reinigen. Damit sorgen die Jugendlichen dafür, dass die Stolpersteine auch in Zukunft gut sichtbar bleiben – und die Erinnerung an die Opfer lebendig bleibt.

Eine Liste aller Stolpersteine in Trier findet sich auf Wikipedia.

Die Menschen, an die Stolpersteine erinnern, wurden aus verschiedenen Gründen verfolgt, deportiert und ermordet. Die nationalsozialistische Ideologie betrachtete viele Menschen als „lebensunwert“ oder „minderwertig“, und diese Kategorien führten zu grausamen Schicksalen:

Sie wurden systematisch verfolgt und ermordet, weil die Nazis sie als Hauptfeind ihrer Ideologie betrachteten. Millionen starben in Ghettos, Konzentrationslagern und Vernichtungslagern wie Auschwitz.

Im Rahmen der sogenannten Aktion T4 wurden Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen als „lebensunwertes Leben“ angesehen und in Heil- und Pflegeanstalten durch Vergasung, Verhungern oder tödliche Medikamente ermordet.

Sie wurden als „rassisch minderwertig“ verfolgt und ebenfalls in Konzentrations- und Vernichtungslagern getötet.

Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter und andere, die gegen das NS-Regime aufbegehrten, wurden verhaftet, gefoltert und oft in Arbeits- oder Konzentrationslager geschickt.

Sie wurden als „moralisch verwerflich“ angesehen, strafrechtlich verfolgt, inhaftiert und in vielen Fällen in Konzentrationslagern ermordet.

Aufgrund ihres Glaubens und ihrer Weigerung, den Nazis die Treue zu schwören oder Wehrdienst zu leisten, wurden sie verfolgt, inhaftiert und in Konzentrationslagern umgebracht.

Menschen, die als „asozial“ galten, darunter Obdachlose, Alkoholkranke oder „arbeitsscheue“ Menschen, wurden in Arbeitslager deportiert und oft unter unmenschlichen Bedingungen getötet.

Viele Menschen aus den besetzten Gebieten Europas, insbesondere aus Osteuropa, wurden zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Sie starben oft aufgrund der harten Bedingungen, Misshandlungen oder gezielten Hinrichtungen.

Diese systematische Verfolgung und Ermordung beruhte auf der rassistischen, antisemitischen und menschenverachtenden Ideologie der Nationalsozialisten.

Autorinnen: Marie-Sophie, Alena, Lilly

Gefördert vom Ministerium für Arbeit, Soziales und Transformation.

Förderung von Projekten zur Bekämpfung von Kinder- und Jugendarmut in Rheinland-Pfalz

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